Kosten Hallenbau: Was kostet eine neue Gewerbehalle?

„Was kostet das?“ Normalerweise ist das eine der ersten Fragen, wenn Unternehmer den Bau einer neuen Gewerbehalle planen. Eine solch große Investition will gut kalkuliert sein.

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Welche Kosten kommen beim Hallen-Neubau auf mich zu? Das kommt auf viele Details an: von Größe, Baumaterial und Grundstückslage bis hin zu Innenausbau und Gebäudetechnik.

Die Kostenfrage lässt sich pauschal nicht beantworten: Sie hängt von Ihrem Projekt ab. Von 50.000 Euro für eine landwirtschaftliche Lagerhalle bis zu mehreren Millionen Euro für eine Industriehalle mit Bürotrakt ist alles denkbar. Anbieter von Systemhallen werben oft mit unrealistisch niedrigen Quadratmeterpreisen; letztlich zahlen Sie jedoch deutlich mehr, wenn Sie mehr als eine „nackte“ Halle möchten.

Wie können Sie also die Kosten für Ihren Hallenbau realistisch einschätzen? In diesem Artikel geben wir Ihnen einen Überblick über die Baukosten für verschiedene Hallentypen und erklären Ihnen, worauf Sie achten müssen.

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Hallenbau: Die Kostenblöcke

Die Gesamtkosten für den Bau einer neuen Gewerbe- oder Industriehalle setzen sich aus vielen verschiedenen Kosten zusammen. Dies sind die wesentlichen Kostenblöcke im Überblick:

1. Baukosten

  • Rohbau: Stahl- oder Stahlbeton-Skelett, Außenwände, Dach
  • Bodenplatte und Fundamente
  • Türen, Tore, Fenster
  • Innenausbau: Innenwände, Böden, Decken, Wandverkleidungen
  • Gebäudetechnik: Heizung, Lüftung, Sanitär-, Wasser- und Elektroinstallation

2. Grundstückskosten

  • Grundstückskauf
  • Grundstückserschließung
  • Erdarbeiten
  • Außenanlagen: Zufahrt, Parkplätze, Grünanlagen, Drainage

3. Nebenkosten

  • Baustelleinrichtung
  • Anträge, Genehmigungen, Abnahmen, Nachweise
  • Beratungshonorare: Planung, Statik, Brandschutz, Umweltschutz, Sicherheit
  • Gebühren und Steuern

Baukosten für eine Systemhalle

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Ein großer Kostenvorteil von Systemhallen: Da die Wand- und Dachelemente vorgefertigt werden, benötigt man auf der Baustelle kleinere Montage-Teams und weniger Zeit.

Die Baukosten für Ihre Halle selbst hängen im Wesentlichen von fünf Faktoren ab:

  • Bauart und Hallentyp
  • Größe der Grundfläche
  • Höhe und Anzahl der Geschosse
  • Art des Daches
  • geplante Nutzungsart der Halle

Hallen für Gewerbe und Industrie werden üblicherweise in Systembauweise errichtet: Das bedeutet, sie werden nicht „Stein auf Stein“ gemauert, sondern die Systemhalle besteht immer aus einem Skelett aus Stahl- oder Stahlbetonträgern. In die Träger werden die Wand- und Dachelemente eingesetzt.

Die Fertigelemente werden im Werk passend vorproduziert und müssen auf der Baustelle nur noch montiert werden. Dadurch sind Systemhalle deutlich günstiger als in herkömmlicher Bauweise errichtete (gemauerte) Hallen.

Übersicht: Verschiedene Systemhallentypen

Systemhallen können in unterschiedlicher Bauweise errichtet werden.

  1. Schattenhalle oder Unterstand (Leichtbau)
  2. Blechhalle (Leichtbau)
  3. Sandwichhalle (Leichtbau)
  4. Porenbetonhalle (Massivbau)

1. Schattenhalle oder Unterstand (Leichtbau)

Eine sogenannte Schattenhalle wird nur mit einem Dach bedeckt, ist jedoch an den Seiten offen. Die dient etwa als Unterstand für Fahrzeuge oder als Lagerplatz für wetterfeste Güter.

2. Blechhalle (Leichtbau)

Bei einer Blechhalle wird die Skelettstruktur mit Blechpaneelen verkleidet. Sie eignet sich als Lagerhalle oder als einfache Werkstatthalle. Allerdings sind Blechhallen nicht isoliert, es wird im Inneren der Jahreszeit entsprechend drückend heiß oder eisig kalt.

3. Sandwichhalle (Leichtbau)

Die Sandwichhalle wird mit mehrschichtigen Verbundpaneelen verkleidet, die aus Stahlblech und Kunststoffschäumen bestehen – daher der Begriff Sandwich. Sie eignet sich ebenso als Lager oder zur Produktion. Die Sandwichpaneele isolieren gut gegen Kälte im Winter, allerdings heizt sich die Halle im Sommer stark auf. Einem Aufprall oder Einbruchsversuch hält das Material meist nicht lange stand.

4. Porenbetonhalle (Massivbau)

Bei der Massivhalle werden Wandteile aus Porenbeton in die Stahlträger eingehängt. Porenbeton isoliert hervorragend gegen Hitze, Kälte und Lärm. Eine Porenbetonhalle bietet denselben Komfort wie ein herkömmlich gebautes Gebäude. Sie eignet sich daher für jeden Einsatzzweck, auch als Büro- oder Versammlungsgebäude oder als Verkaufsraum.

Orientierungspreise für Hallentypen im Vergleich

Was also kostet der Hallenbau – Material und Montage – für die verschiedenen Hallentypen? Nachfolgend vergleichen wir die Preise, mit denen Sie pro Quadratmeter Nutzfläche bei einer Standardhalle rechnen müssen.

Bitte beachten Sie, dass diese Preise auf die Nutzfläche hochgerechnet nur eine ganz grobe Orientierung bieten und auch nur ein Teil der Gesamtkosten darstellen. Der tatsächliche Preis Ihres Hallenprojekts wird wahrscheinlich deutlich höher sein.

  Preis pro qm Nutzfläche
Hallentyp Produktions-/Lagerhalle Bürogebäude
Rohbau schlüsselfertig
Schattenhalle ab ca. 100 Euro  -- nicht möglich
Blechhalle (unisoliert) ab ca. 500 Euro ab ca. 1.100 Euro nicht möglich
Sandwichhalle (isoliert) ab ca. 570 Euro ab ca. 1.250 Euro nicht möglich
Massivbau ab ca. 600 Euro ab ca. 1.320 Euro ab ca. 1.800 Euro


Hallengröße: min 500 qm, max 6,50 m Höhe
Quelle: Mein-Bauplaner GmbH

Massivbau vs. Leichtbau: Was ist günstiger?

Leichtbau oder Massivbau? Vor dieser Entscheidung stehen Bauherren zunächst. Auf den ersten Blick scheint eine Blech- oder Sandwichhalle die viel günstigere Option. Ist das wirklich so? Nicht unbedingt – sie kann letztendlich sogar teurer sein! Und zwar aus vier Gründen:

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Ein großer Kostenvorteil von Systemhallen: Da die Wand- und Dachelemente vorgefertigt werden, benötigt man auf der Baustelle kleinere Montage-Teams und weniger Zeit.
  • Erstens sind bei der Leichtbauhalle nur die Kosten für die Außenwand um etwa 30 Prozent niedriger; die restlichen Kosten sind ähnlich. Die Kosten für die Außenwand machen je nach Größe und Ausstattung des Projekts aber weniger als die Hälfte oder ein Drittel der Gesamtkosten aus – oder noch weniger. Sie würden also bezogen auf die Gesamtkosten vielleicht nur 10 Prozent oder weniger sparen.
  • Zweitens haben massive Porenbetonhallen bereits viele Eigenschaften „serienmäßig“, die sie bei einer Leichtbauhalle nachrüsten und extra bezahlen müssten. Die gesetzlichen Auflagen für Brandschutz, sommerlichen Wärmeschutz, Schallschutz und Energieeffizienz lassen sich mit Porenbetonwänden in der Regel ohne Zusatzmaßnahmen erfüllen.
  • Drittens müssen Sie an die Folgekosten denken: Die Energiekosten für Heizung und Kühlung steigen ständig. Sie können geringe Einsparungen beim Bau schnell wieder auffressen. Massivhallen sind deutlich effizienter und schonen ihre Betriebskosten. Denn massive Wände dämmen bei Kälte und Hitze – im Sommer benötigen Sie keine Kühlung, um unter 28°C zu bleiben. Eine teure Klimaanlage ist überflüssig.
  • Viertens sollten Sie Ihre Investition auf die Gesamtnutzungsdauer umrechnen. Eine Massivhalle ist robust und wertstabil. Sie hält 30 Jahre und länger. Sie können Sie leicht renovieren, umbauen und irgendwann verkaufen. Die Lebensdauer eine Leichtbauhalle dagegen ist viel kürzer.

Preisbeispiele: Rohbau für Porenbetonhalle

Anhand von drei Preisbeispielen erhalten Sie einen groben Eindruck, was der Rohbau einer Halle aus Porenbeton kostet:

Hallengröße Maße der Grundfläche Höhe der Halle Rohbaupreis
200 m² 20 x 10 m 3,75 m ab 202.475,00 €
700 m² 35 x 20 m 4,50 m ab 493.204,00 €
1.000 m² 40 x 25 m 6,00 m ab 754.689,00 €

Diese Preisbeispiele stammen aus dem hebelHALLE-Kalkulations-Tool. Möchten Sie eine Kosteneinschätzung für Ihr geplantes Projekt? Kontaktierern Sie uns und erhalten Sie innerhalb von 24 Stunden Ihre komplette Baukostenschätzung.

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Bitte beachten: 8 weitere Kostenfaktoren beim Hallenbau

  1. Anzahl der Geschosse
  2. Dach
  3. Nutzungsart der Halle
  4. Bodenplatten und Fundamente
  5. Grundstück
  6. Gründungskosten
  7. Innenausbau und Gebäudetechnik
  8. Baunebenkosten

 

1. Anzahl der Geschosse

Mehrgeschossige Hallen sind natürlich teurer als eingeschossige. Umgerechnet auf die Nutzungsfläche sind die Kosten pro Quadratmeter jedoch etwas günstiger. Wenn Sie also viel Fläche benötigen und Platz knapp ist, überlegen Sie, ob Sie nicht in die Höhe bauen möchten.

2. Dach

Die Bauart und Materialien des Hallendaches wirken sich auf die Gesamtkosten aus. Die folgenden Dachformen sind gängig:

  • Pultdach
  • Satteldach
  • Flachdach

Individuelle Dachformen sowie Lichtkuppeln und Lichtbänder erhöhen die Kosten.

3. Nutzungsart der Halle

Nutzen Sie Ihre Halle als Lager, als Werkstatt, für einen Maschinenpark oder als Büro- und Verkaufsräume? Dann müssen Sie jeweils ganz anders planen und kalkulieren. Sobald Sie etwa brennbare Güter lagern oder sich Menschen in der Halle aufhalten, steigen die Brandschutzanforderungen. Betreiben Sie laute Maschinen in einem Mischgebiet? Dann müssen Sie an Schallschutz denken. Und wenn ihr Gebäude auch repräsentativ sein soll, wollen Sie sicher Fassade und Innenräume ästhetisch gestalten.

4. Bodenplatte und Fundamente

Für die Erstellung der Bodenplatte Ihrer Halle müssen Sie mit Kosten zwischen 70 und 150 Euro pro Quadratmeter rechnen. Die Fundamente einer Halle werden unabhängig von der Bodenplatte gegossen: Jede Hallenstütze erhält ein eigenes Betonfundament. Deren Größe muss abhängig von der Hallenstatik und der Bodenbeschaffenheit berechnet werden.

5. Grundstück

Die Kosten für Ihr Wunschgrundstück können von wenigen zehntausend bis hin zu hunderttausenden und Millionen Euro gehen. Zwischen einem Grundstück im ländlichen Ostdeutschland und einem im Stadtgebiet von München liegen preislich Welten. Davon hängen die Kosten für den Grundstückspreis ab:

  • In welcher Region und wo genau liegt das Grundstück; eher ländlich oder stadtnah?
  • Liegt es in Gewerbe-, Industrie oder Mischgebiet?
  • Ist es erschlossen, teilerschlossen, noch unerschlossen?
  • Wie ideal ist es für die Bebauung? Hat es entscheidende Nachteile?

Nicht jedes Grundstück, das oberflächlich gut aussieht, eignet sich auch zum Bauen. Unsere dringende Empfehlung: Geben Sie deshalb ein Bodengutachten in Auftrag, bevor Sie ein Grundstück kaufen.

6. Gründungskosten

Die sogenannten Gründungskosten beinhalten alle Maßnahmen, um Ihr Grundstück für den Bau vorzubereiten. Dazu gehören Erschließungskosten, wie etwa für die Entwässerung sowie den Anschluss von Wasser und Stromleitungen. Die Baugrube muss ausgehoben und der Erdaushub entsorgt werden.

Je schwieriger die Bodenbeschaffenheit, desto teurer werden diese Arbeiten. Ein felsiger Untergrund, hoher Grundwasserstand oder Verunreinigungen im Boden machen zusätzliche Maßnahmen erforderlich.

7. Innenausbau und Gebäudetechnik

Von Minimalismus bis Luxusausstattung: Auch beim Innenausbau und der Gebäudetechnik hängt der Preis ganz von Ihren Vorstellungen ab. Wir listen für Sie auf, was alles in Ihrer Kostenkalkulation enthalten sein sollte:

  • Ausstattung der Gebäudehülle: Türen, Tore, Fenster; feuerhemmende oder stark isolierende Einrichtungen etwa kosten mehr.
  • Trockenbau: Innenwände, abgehängte Decken, Wandverkleidungen
  • Wandputz, Farbe, Fliesen, Bodenbeläge, Estriche, Tapeten
  • Elektro- und Wasserinstallation, Versorgungsleitungen, Lüftungsschächte
  • Sanitärräume, Waschraum, WC
  • Heizung, Fußbodenheizung, Luft-Wärme-Pumpe
  • Beleuchtung
  • Treppen und Geländer

8. Baunebenkosten

Nicht zuletzt fallen beim Bau Ihre Gewerbe- oder Industriehalle eine ganze Reihe an Nebenkosten an, die leicht übersehen werden können. Und zwar diese:

  • Honorare für Architekt, Statiker, Planer
  • Baustelleneinrichtung: Strom, Wasser, WC, Gerüst, Zäune, Bauschuttentsorgung, etc.
  • Bauwache und SiGeKo (Sicherheits- und Gesundheitskoordinator)
  • Gebühren für Bauanträge und -genehmigungen, Prüfungen, Abnahmen
  • Gebühren und Honorare für Beratung und Nachweise zu Brandschutz, Wärmeschutz, Schallschutz, Energieeffizienz
  • Gebühren für Grundbucheintrag und Notar
  • Grunderwerbssteuer
  • Bodengutachten
  • Kosten für die Finanzierung

Beispielrechnung: Produktionshalle mit Büroanbau

Was kostet nun der gesamte Bau einer Halle? Wir zeigen Ihnen ein konkretes Beispiel: Geplant ist eine eingeschossige Produktionshalle mit Büroanbau an der Kopfseite, mit insgesamt rund 1.800 Quadratmetern Nutzfläche:

  • Grundfläche der Produktionshalle: 1.500 Quadratmeter (circa 30 x 50 Meter)
  • Grundfläche des Büroanbaus: circa 300 Quadratmeter

An einer Seite hat die Halle große Fenster, an der anderen zwei Rolltore. Die Halle hat ein Satteldach, der Anbau ein Flachdach. Im Hallendach sind Lichtkuppeln und ein Lichtband integriert.

Im Preis sind enthalten: Planungs- und Ingenieurleistungen, Erdarbeiten, Bodenplatte, Rohbau, Dach, Tore und Fenster. Nicht enthalten sind: Grundstückskosten, Innenausbau, Gebäudetechnik, Außenanlagen.

Die Baukosten für das Objekt belaufen sich auf circa 1,8 Millionen Euro (zzgl. Mehrwertsteuer); umgerechnet circa 1.000 Euro pro Quadratmeter. Bitte beachten Sie, dass Baukosten zum Teil regional sehr stark variieren.

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